Geschichte der Schule
November 1997. An der „Städtischen Thomas-Edison-Realschule“ wird gefeiert: und zwar feste. Ein Feiertag? Ein Jubiläum? Nein! Eine komplette Festtags- und Jubiläumswoche! Wieso? Weil zwei Jubiläen zugleich gefeiert werden dürfen.
1. Die Gründung unserer Vorgängerschule im Jahr 1947
Die „Knabenmittelschule am Hermannplatz“ war die dritte von der Stadt genehmigte Mittelschule in Düsseldorf nach dem Zweiten Weltkrieg. Man startete mit sieben Klassen, acht Lehrern und einer Lehrerin, Frau Hildegard Becker, und 154 Schülern. Rektor war Josef Dappen, der die Kinder in den Fächern Englisch, Französisch, Geschichte, Leibesübungen und Erdkunde unterrichtete. Das Fach „Französisch“ schien sehr wichtig zu sein, denn im ersten Kollegium finden sich vier Französischlehrer.
2. Der Beginn des Schulbetriebs in unserem heutigen Gebäude.
Mit dem Schuljahr 1972/73 fing die pädagogische Arbeit im neuen Haus an. Das Gebäude am Hermannplatz war aufgrund steigender Schülerzahlen und erhöhter Nachfrage nach Realschulplätzen zu klein geworden. Der Backsteinbau der heutigen „Montessori-Grundschule“ war nicht mehr in der Lage, die steigenden Schülerzahlen zu verkraften. Man zog um an die Schlüterstraße 18-20.
Warum dorthin?
Die Stadt hatte lange nach einem geeigneten Grundstück für eine Gerresheimer Stadtteilschule gesucht, jedoch in Gerresheim keines gefunden, welches geeignet oder gar erschwinglich war. Man suchte und fand ein Schrebergartengelände direkt neben dem Rangierbahnhof Düsseldorf-Grafenberg, enteignete die Pächter (für die Älteren unter uns: Herr Eiermann!) und baute unsere Schule im Waschbeton-Look der 70er Jahre, natürlich unter Berücksichtigung der neuesten pädagogisch-architektonischen Erkenntnisse: es musste eine Art von „Gefängnisbau“ her mit umlaufenden offenen Gängen, die alle den Blick auf das PZ („Pädagogisches Zentrum“) ermöglichten. Und leider ist es so: Alle Kollegen und Kolleginnen, die seit 1972 in diesem Gebäude ihren Dienst, sich jeden Tag um Wohl, Wehe, Bildung und Glück unserer Kinder bemühen und heute in diesem „PZ“ Aufsicht führen müssen, wissen, wie verfehlt („Die Bildungsrepublik muss Geld sparen“) diese Politik in der Vergangenheit war.
Festzuhalten ist: Im November 1997 gab es eine riesige, unvergessliche Festwoche mit allem Drum und Dran. Auch gab es Einladungen zu Klassentreffen aller Jahrgänge, was dazu führte, dass drei „ältere“ Herren aus dem Jahr 1947 sich einfanden. Über jüngere Jahrgänge wird positiv berichtet, aber ansonsten geschwiegen. Die Freude war groß, der Spaß immens, eine unvergessliche Woche im Leben unserer Schule.
Ehre, wem Ehre gebührt: Herr Dr. Dappen wurde bereits erwähnt. Es folgt die Reihenfolge der Schulleiter (ob sie alle den Titel „Direktor“ trugen, oder wie es heute offiziell heißt „Rektor“:
– Dr. Dappen (1947 – 1949)
– Herr Ortmanns (1949 – 1964)
– Herr Langen (1964 – 1972)
– Herr Strohmenger (1972 – 1982)
– Herr Arnold (1982 – 1991)
– Herr Kampermann (1992 – 2017)
– Frau Sieker (2017 – …)
Aus der „Knabenschule am Hermannplatz“ wurde die „Städtische Realschule für Jungen an der Schlüterstraße“, obwohl seit 1970 die ersten Mädchen eingeschult wurden. Gesagt – gedacht – entschieden: Zum Beginn des Schuljahres 1976/77 verließen die letzten 10er (reine Jungen-) Klassen unsere Schule. Ab sofort war von Klasse 5 bis Klasse 10 „Koedukation“ angesagt.
Nur 10 Jahre später suchten wir einen neuen Namen für unsere Schule. „Realschule Schlüterstraße“ reichte nicht aus. Profilieren ist angesagt. Nach langem Hin und Her fanden wir die Lösung: Thomas Edison heißen wir ab sofort.
Es bleibt das Thema „Veränderungen“. Veränderungen finden statt durch das Älterwerden vieler Kollegen. Veränderungen finden aber auch statt durch eine unterschiedliche Einstellung von Kollegen zum Unterricht und zum Zugang zu den zu Unterrichtenden.
Der erste türkische (muslimische) Schüler an unserer Schule war Meral B. (eine Schülerin), eingeschult im Sommer 1983. Seit dieser Zeit ist unsere Schule immer mehr zu einer Schule der Internationalität und Integration geworden.
Die soziale Arbeit mit unseren Kindern (seit 2009 unterstützt durch Frau Schmidt, seit 2013 zusätzlich durch Frau Hein-Albore ) ist nach wie vor ein wichtiger Aspekt unserer pädagogischen Arbeit.